Pfarrer Schober

Die historisch bedeutende Grabplatte des Pfarrers Michael Schober, der in Mainbernheim im Jahre 1657 begraben wurde, wird zur Zeit im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg aufbewahrt.

Nun ist es dem Förderverein Alter Friedhof gelungen, eine Kopie der Grabplatte anfertigen zu lassen. Um diese auf dem Mainbernheimer Friedhof wieder präsentieren zu können, wurde das Original im Museum eingescannt. Ein 3D-Druck diente dann als Grundlage für die Anfertigung eines Bronzegusses, der auf dem Friedhof in Mainbernheim nun wieder zu sehen ist.

Am Pfingstsonntag, den 20.05.18, haben wir um 11.00 Uhr gemeinsam mit dem Förderverein Alter Friedhof, der katholischen Gemeinde und der Stadt Mainbernheim den Abguss der Grabplatte der Öffentlichkeit vorstellen.

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(Fotos: Susanne Himsel)

Über Pfarrer Schober schreibt die Pfarrbeschreibung von 1914: "Michael Schober, von Crailsheim gebürtig, ist, nachdem er zuvor gegen 8 Jahre Kaplan gewesen, 1613 zur Pfarrei investiert worden und als er dieser 44 Jahre lang mit exemplarischen Wandel vorgestanden und also in die 52 Jahre im ministerio dahier gewesen, ist er, nachdem er besondere Gefahr, Plünderung und pestilenzialische Seuchen erfahren hatte, am 21. April 1657 dahier gestorben."

In den Jahre seiner Dienstzeit hat die schlimmste Pestepedemie Mainbernheim heimgesucht. So mußte Pfarrer Schober 1631 insgesamt 76, 1632 schon 213 und 1634 gar 398 seiner Gemeindeglieder beerdigen. Dennoch hielt dieser treue Pfarrer in dieser schlimmsten Pestzeit seiner Gemeinde die Treue und begleitete die Sterbenden auf ihrem letzten Weg.

Aus Dankbarkeit haben die Mainbernheimer ihn schließlich vor der Friedhofskanzel begraben, genau an dem Ort, an dem noch heute die Särge bei den Beerdigungen stehen. 2018 wurde genau dort sein Grabstein entdeckt, "ausgegraben" und restauriert. Er steht heute geschützt unter den Akaden des Friedhofs.

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